Den Anfang macht Sophie Gnest:
Als Kommunikationsdesignerin interessiere ich mich für den gesellschaftlichen Wandel durch soziale Innovationen und deren Marketing sowie durch co-kreative Prozesse. Als Tanzpädagogin möchte ich Menschen körperliche und gemeinschaftliche Erfahrungen mitgeben und die Fantasie anregen. Ich bewege mich immer wieder zwischen eigenen Kreativprozessen und dem gemeinsamen Kreativsein, sei es in der Gestaltung oder im Tanz. Gemeinsame Kreativmomente können bei Teilnehmenden die Fantasie anregen, den Wandel denkbar machen und darin bestärken, diesen mitzugestalten. Während der Residenz möchte ich herausfinden, welche Rolle Gestalter*innen in einer Postwachstumsgesellschaft spielen könnten. Ich werde Grafiken entwerfen, die sich heutiger Marketingstrategien bedienen aber gegensätzliche Ziele verfolgen, wie die radikale Ehrlichkeit, die Stärkung des Selbstvertrauens oder der Gemeinschaft.
Elke Philomena Kupfer
Elke sammelt Plastikeinkaufstüten von Menschen, die sie umgeben und arbeitet sie mit verschiedenen Techniken auf die Leinwand, gibt ihnen eine neue Bestimmung. Sie tütet die Menschen sozusagen auf der Leinwand ein, kleidet sie mit der auf Plaste gedruckten Werbung ein, mit der Frage danach, wie blind uns die Konsumgesellschaft macht. Im Rahmen ihres Aufenthalt wird sie gebrauchte Plastikprodukte aus der Akademie für Suffizienz nutzen, um mit den Menschen der Region und den Künstlern vor Ort in einen Dialog zu kommen.
In diesem Prozess wendet sie lang erarbeitete Techniken an, um die gesammelten Materialien gleichwertig in die Leinwand einzuarbeiten. Eine wichtige Rolle hat dabei der Austausch mit den Menschen im Dorf. Sie freut sich schon auf Begegnungen und auf Menschen, die Lust haben, portraitiert zu werden.
Krisztina Fazekas-Kielbassa
Ich glaube, dass sich die Welt an einem ökologischen, wirtschaftlichen und sozialen Punkt befindet, an dem wir Nachhaltigkeit wählen und Verantwortung für unser Handeln übernehmen müssen. 2009 setzte ich erstmals meine künstlerischen Fähigkeiten in Bezug auf Nachhaltigkeit in die Praxis um, als ich zusammen mit der Umweltschutzabteilung und der ungarischen Umweltorganisation Ökotárs die Kommunikationskampagne zur selektiven Abfallentsorgung am Budapest Flughafen entwickelt und organisiert habe. Nachhaltigkeit ist ein Teil meines Alltags und ich möchte, dass sie auch immer mehr Teil meiner künstlerischen Praxis wird.
Während der Residenz möchte ich mit der Kombination aus Recyclingmaterial und Fotoprojektion experimentieren. Ich habe vor, eine Fotoserie zu verwenden, die ich 2016 fotografiert habe und die zeigt, wie Obdachlose aus recycelten und natürlichen Materialien Häuser schaffen. Das fertige Kunstwerk ist als Installation geplant.